Wüste, Berge, Geysire – und Argentinien

Nach der längeren Nacht in Iquique geht es für mich am kommenden Tag für etwa 250 km direkt am Pazifik entlang in Richtung Süden. Leider bietet sich an der Straße kein Platz zum Übernachten im Zelt an, kurz nachdem es wieder in Richtung Osten geht finde ich etwa 20 Kilometer von der Küste jedoch einen guten Platz. Am folgenden Tag steht die Fahrt nach San Pedro de Atacarma an, wo ich im Laufe des Tages ankomme und mich auf die Suche nach einem passenden Hostel mache. Da San Pedro, mitten in der Wüste in einer Art Oase gelegen, ein absoluter Touri-Hotspot ist gibt es eine Menge an Backpacker-Hostels. An der Straße zum pass in Richtung Argentinien treffe ich eine Dreiertruppe (deutsch/kanadisch/australisch), die per Anhalter nach Salta (ca. 500 km entfernt) kommen wollen, da alle Busse drei Tage im Voraus ausgebucht sind. Da die Gelegenheiten rar sind finden sie an diesem Tag keinen Hike und ich quartiere mich mit ihnen im backpacker´s in San Pedro ein. Es ist angenehm, mal wieder (das erste mal seit Cusco) wieder unter anderen Reisenden zu sein.
Am folgenden Morgen mache ich mich das erste mal bereits im dunkeln, gegen 4.30, auf den Weg, um die Geysire in El Tatio zu besichtigen. Die Fahrt auf rund 5.000 m Höhe ist unglaublich kalt, alle 10-15 Minuten muss ich halten und die Hände (in Handschuhen) am Auspuff wieder „entfrieren“- die 90 km lange Anfahrt lohnt sich aber voll und ganz, der Anblick der Geysire bei Sonnenaufgang ist unglaublich beeindruckend. Naturmäßig ist das bisher die beeindruckendste Erfahrung der Reise. Die Guides der organisierten Bustouren bieten netterweise frühstück und Kaffee für mich an, sie können wohl gut nachvollziehen wie kalt die Fahrt gewesen sein muss. Abschließend lasse ich mir auch das Bad in den Thermalquellen neben den Geysiren natürlich nicht entgehen, Handtücher bekomme ich zum Glück auch dort geliehen.
Später am Tag folgt noch die Fahrt zum „Salar de Atacarma“, einem großflächigen Salzsee in der Nähe, bevor ich mich am Abend auf den Weg in Richtung Grenze mache und unterwegs mein Zelt aufschlage. Der Blick ist spektakulär, zur einen Seite der Blick in den Talkessel der Atacarmawüste mit etwa 200km Durchmesser und Bergketten auf der gegenüber liegenden Seite, zur anderen der nah gelegene Vulkan. Das ganze bereits wieder auf über 4000 m, wodurch es leider sehr windig und auch kalt ist.
Der folgende Tag bringt mich zur Grenze am „Paso Jama“. Die Einreise gestaltet sich extrem unkompliziert, ich darf ab jetzt für 90 tage mit dem Motorrad Argentinien bereisen. Die Landschaft, mit der ich auf argentinischer Seite begrüßt werde, ist umwerfend. erinnern die ersten 100 km noch sehr an Chile (Altiplano, zig Kilometer stur geradeaus führender Straßen) wird es mit jedem Kilometer, den ich auf Purmamarca zufahre, spektakulärer. Grüne Täler, Kakteen und vielfarbige Felsformationen, canyonartige Täler- einfach eine wunderschöne Landschaft. Ich lasse es mir nicht nehmen, ein weiteres mal zu zelten, bevor es über Jujuy hinein nach Salta geht.
Dort bin ich nun seit zwei Tagen angekommen, genieße die Annehmlichkeiten der Großstadt (ca. 500.000 Einwohner) und gönne auch dem Motorrad einiges an wichtiger Pflege. Am Samstag werde ich mich wieder auf den Weg machen, um abends ca. 200 km entfernt André wieder zu treffen, einen Deutschen, der mit dem Rad von Costa Rica nach Ushuaia unterwegs ist (www.radrauschen.wordpress.com). Dort wollen wir an einer Lagune unser Lager aufschlagen- eine nette Aussicht, auch die zeltende zeit mal mit jemandem zu teilen.
In den darauf folgenden Tagen will ich mich nach Süden auf den Weg machen, mehr oder weniger in Richtung Mendoza. Eventuell ist es möglich, dort via WordAway einige Tage oder Wochen zu arbeiten (gegen Verpflegung und Unterkunft), zum spanisch lernen nicht die schlechteste Option. Mal sehen ob es klappt!

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