Logistik – Motorradtransporte weltweit

Schon bei der Wahl vieler Reiseziele spielt sie eine herausragende Rolle- die Logistik. Wie soll das Motorrad nach Chile kommen? Wie gar in die Mongolei oder nach Australien? Wenn die Reise nicht vor der eigenen Haustür beginnen soll, steht bald die Suche nach dem geeigneten Transportweg sowie einem verlässlichen Partner an.

Grundsätzlich stehen zwei Optionen zur Verfügung: der Transport per Luftfracht im Flugzeug oder per Schiff. Letzteres kann entweder im Container oder in sogenannten RORO-Schiffen stattfinden- RORO steht dabei für Roll On, Roll Off.
Jede der genannten drei Möglichkeiten birgt ganz bestimmte Vor- und Nachteile. So ist der Transport per Luftfracht deutlich schneller und das Handling mit Zoll und das in Empfang nehmen am Zielort etwas einfacher als beim Transport per Container. Während jedoch beim Lufttransport jeder Kubikzentimeter extra kostet und daher das Motorrad möglichst platzsparend verpackt werden muss, ist dieser Faktor weder beim Container- noch beim RoRo-Transport so sehr von Bedeutung.

Luftfracht

  • Schneller Transport
  • Sehr viele Zielorte
  • Meist einfachere Abwicklung als per Container
  • In der Regel deutlich teurer als per Container
  • Das Motorrad muss zwangsläufig aufwändig verpackt werden

Containerfracht

  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Viele internationale Zielhäfen möglich
  • Eigene Organisation eines shared Containers möglich
  • Weiteres Gepäck kann im Container transportiert werden
  • Verhältnismäßig lange Transportdauer
  • Abhängig von Schiffen, welche den gewünschten Zielhafen anlaufen

Ro-Ro-Transport

  • Keine Demontage/Verpackung notwendig
  • Einfaches Be- und Entladen
  • Preislich meist noch deutlich unter Luftfracht
  • Nur sehr ausgesuchte Strecken werden mit RoRo bedient
  • Geringer Diebstahlschutz

Transportverpackung für das Motorrad

Für Luftfracht- und größtenteils auch für Containertransporte ist es notwendig, das Motorrad in einer stabile Transportkiste, meistens aus Holz, zu verpacken. Diese können entweder selbst maßgefertigt oder von Motorradhändlern bezogen werden, welche neue Motorräder in derartigen Verpackungen geliefert bekommen. Das Selberbauen hat den Vorteil, dass die Kiste maßgeschneidert ist und somit Volumenoptimal gestaltet ist. Insbesondere bei der Luftfracht wird in der Regel nicht nur nach Gewicht, sondern auch nach Volumen abgerechnet. Eine optimale Kiste kann somit beim Transport schnell einige hundert Dollar oder Euro sparen. In der Kiste kann außerdem im Normalfall noch weiteres Gepäck verstaut werden. Um die Transportkiste so klein wie möglich zu halten empfiehlt es sich, das Vorderrad zu demontieren.

Allen Transporten gemein ist dabei, dass der Kraftstofftank nicht befüllt sein darf. Er muss, mit ausnahme der RoRo-Transporte wo oft eine Minimalbefüllung zulässig ist, vollständig entleert werden.

Papiere

Je nach Reiseland unterscheiden sich die notwendigen Papiere. So ist beispielsweise das Carnet de Passage in einigen Ländern vorgeschrieben, in anderen zwar nicht vorgeschrieben jedoch hilfreich bei der Einreise und in anderen Ländern vollkommen irrelevant. Das Carnet de Passage ist in Deutschland ausschließlich beim ADAC zu bekommen. Es dient als Bürgschaft gegenüber dem bereisten Land, dass das Fahrzeug nicht illegal dauerhaft importiert wird. Für die Ausstellung ist eine Bürgschaft in Höhe von 2.500-3.000 € für Motorräder bis zu einem Zeitwert von 7.500€ zu hinterlegen. Das Carnet de Passage ist ein Jahr gültig.

Grundsätzlich sollten bei Fahrten im Ausland mit dem eigenen Motorrad folgende Dokumente mitgeführt werden:

  • Carnet de Passage (falls erforderlich/hilfreich)
  • Internationaler Führerschein
  • Zulassungsbescheinigung Teil 2 („Fahrzeugschein“)
  • Versicherungsbestätigung für das jeweilige Land (oft „Grüne Karte“)
  • Ggf. notariell (in Landessprache) beglaubigte Farbkopien aller o.g. Dokumente

Beim Import bzw. dem Auslösen des Motorrads vor Ort, egal ob per Luft- oder Containerfracht, kann es je nach Zielland empfehlenswert sein, einen lokalen Agenten zu beschäftigen. Wer der Landessprache mächtig und mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut ist kommt jedoch sicher auch so zurecht.
Empfehlenswert ist darüber hinaus, unabhängig vom gewählten Transportweg, eine Transportversicherung. Diese kostet in der Regel etwa 1% vom Zeitwert, mindestens jedoch rund 100€.


Preise für den Motorradtransport weltweit (Richtwerte)

Reiseland

  • Motorradtransport Argentinien (oneway)
  • Motorradtransport Alaska (oneway)
  • Motorradtransport Australien (return)
  • Motorradtransport Chile (return)
  • Motorradtransport Kanada (return)
  • Motorradtransp. Karibik/Mexiko (oneway)
  • Motorradtransport Mongolei (return)
  • Motorradtransport Namibia (return)
  • Motorradtransport Nepal (return)
  • Motorradtransport Neuseeland (return)
  • Motorradtransport Südafrika (return)

Luftfracht

  • 2.500
  • 1.700
  • 5.000
  • 5.000
  • 4.500
  • 1.600
  • 5.000
  • 5.000
  • 4.200
  • 4.500
  • 5.000

Seefracht (Container)

  • 2.200
  • n.a.
  • 2.300
  • 2.000
  • 2.500
  • n.a.
  • 2.500
  • 2.300
  • 3.500
  • 3.200
  • 2.300

Speditionen

Für den Transport des eigenen Motorrads ist eine kompetente Spedition unabdingbar. Einen sehr guten Namen hat sich in der Szene die Spedition „Intime“ aus Hamburg gemacht, die unter folgendem Link zu finden ist: Intime Hamburg