Asado- Argentinien in Reinkultur

Wie geplant treffe ich André an der Laguna de Brealito, genauer gesagt an der Zufahrtsstraße. Da es schon kurz vor Sonnenuntergang ist und noch ca. 600 Höhenmeter vor uns liegen konstruieren wir kurzerhand einen Schleppmechanismus und ich ziehe ihn und sein Fahrrad im ersten Gang hinauf bis zur Lagune. Diese liegt ungefähr 15 Kilometer von der bekannten „Ruta 40“ entfernt, in dieser Höhe noch eine unbefestigte Schotterpiste. Da die üblichen Tourirouten diese Straße weiträumig umfahren und auf die asphaltierten Routen zurückgreifen bleiben wir von Touristen vollkommen unbehelligt. Schwimmen in der Lagune, Lagerfeuer und (natürlich) bestes argentinisches Rindfleisch machen den Abend komplett.
Am folgenden Tag besuche ich zum ersten mal eine der Bodegas (Weinfarmen) und lasse mir natürlich auch die Degustation nicht entgehen. Wirklich ausgezeichnete Weine, vorwiegend Malbec und Cabernet, werden dort gereicht.
Bald darauf geht es nach Cafayate, einem weiteren Touri-Drehkreuz in Nordwest-Argentinien. Wieder treffe ich André und wir streichen zwei tage gemeinsam durch die Gegend, besuchen die Wasserfälle und lassen es uns abends beim Asado gut gehen. Ich mache mich bald darauf auf den Weg, um in Catamarca, ca. 400 km weiter südlich, meine ersten Couchsurfer-Hosts aufzusuchen. Stefanie und Alejandro sind beide noch in den Zwanzigern, selbstständig als Designer und Fotografen und leben in ihrem kleinen Häuschen mit eigenem Pool am Rand der Stadt. Ich werde unglaublich herzlich empfangen und gleich von Alejandro auf eine Ausfahrt durch und um die Stadt mitgenommen, er fährt selbst ein ähnliches Motorrad wie ich. Beim obligatorischen Matetrinken mit den Freunden der beiden kann ich auch mal wieder mein Spanisch trainieren und gestern wurde mir eine ganz besondere Ehre zuteil: Alejandro nimmt mich mit zum traditionellen Freitags-Asado mit seinen Freunden, eine reine Herrenrunde. Aus diesem Grund war auch Stefanie noch nie dabei, was sie mir neidisch berichtet. Die Truppe ist wahnsinnig nett und ich bekomme viele weitere Tipps für meine Reise. Wahrscheinlich werde ich nun doch noch einmal einen Abstecher nach Norden in Richtung Antofagasta de la Sierra machen, da mir alle einstimmig berichten, dass es ein lohnendes Ziel ist. Heute Abend lade ich meine beiden Gastgeber zum Essen ein um in meinen Geburtstag hineinzufeiern und morgen geht´s dann endlich wieder zurück „on the road“!

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